Elefantenbabys Opfer von Schlingfallen - gute und schlechte Nachrichten
September 2015
Die Rettung eines verletzten Babys
Das Team erreichte den 'kleinen Thomas' gerade noch rechtzeitig. Seine Mutter und die Familie warteten in der Nähe. |
Am 31.Augugst wurde das Leben eines kleinen Elefanten im Thuma Forest Reservat in Zentral Malawi durch die Wildlife Action Group (WAG) gerettet. Die WAG Malawi kümmert sich um Thuma und die Wildlife Emergency Response Unit (WERU ), einem Zusammenschluß zwischen Lilongwe Wildlife Trust (LWT) und dem Malawi Department of National Parks & Wildlife (DNPW).
Lynn Clifford hält die Atemwege von 'Little Thomas' offen und überwacht die Atmung während der Behandlung. |
Das verletzte Baby mit Namen 'Thomas, wurde am 29. August von WAG-Scouts auf ihrer Patrolie entdeckt. Kein Zufall - der Park wird rund um die Uhr, Woche für Woche und das ganze Jahr von der WAG überwacht. Unsere Scouts verfolgten die Elefantenfamilie zwei Tage lang und Nachmittags, am 31. August, gelang es uns das Baby mit einem Betäubungsschuß zu sichern und die Schlingfalle aus dem Fuß zu entfernen. Im Ganzen dauerte es 45 Minuten.
Die Falle hatte sich tief in die Wunde
eingeschnitten, aber |
Derek Macpherson reagierte sofort auf die Anfrage der WAG, die die WERU um Hilfe gebeten hatte. Derek behandelte das Baby zusammen mit den WAG Scouts, der WAG Field-Managerin Lynn Clifford, Thomas Töpfer (Unterstützer der WAG und Vorsitzender von Rettet die Elefanten Afrikas e.V. (REA)), der gerade Thuma besuchte, und zwei Voluntäre.
Derek verabreicht das Gegenmittel und das Team zieht sich in den Busch zurück. |
'Little Thomas' wieder auf den Beinen! |
Die Wunde auf dem rechten Vorderbein des Elefantenbabys, verursacht durch eine Drahtschlingfalle, war sehr schlimm, aber nicht bis auf den Knochen hinunter. Während der Behandlung wartete die Familie in der Nähe ihres Elefantenbabys. Mit ein paar Schüssen und Lärm konnte für die Zeit der Behandlung ein sicherer Abstand gewährleitet werden. Die Wunde wurde zuerst gereinigt, dann wurde ein Langzeit-Antibiotika zusammen mit einem Gegenmittel für die Betäubung verabreicht.
Nach 90 Sekunden hob 'little Thomas' seinen Kopf und brüllte nach seiner Familie. Seine Mutter und andere Familienmitglieder rannten herbei. Er stand langsam auf und sie gingen zusammen in den Wald. Seitdem wurde Thomas wieder von unseren Scouts gesichtet, und Thomas sieht stärker aus und alles scheint zu verheilen.
Dank an alle WAG-Unterstützer und Spender, die all das möglich machen und Danke an WERU (und ganz besonders an Derek) für ihre schnelle Reaktion und hervorragende Hilfe. Und Danke an REA, die die Kosten für die Rettung tragen! WAG Scouts patroullieren jeden Tag um solche Fallen einzusammeln. Schlingfallen sind hinterhältige Fallen, die Säugetiere und alle Arten von Wildtieren töten können. Die Kosten für die Rettung der Tiere (wenn wir sie rechtzeitig finden können) ist sehr teuer. Wir würden gerne noch mehr Scouts einsetzen um wirklich alle Tiere im Reservat retten zu können.
Ein schrecklicher Verlust
An einem Wochenende Mitte September fanden wir einen jungen Elefanten, der an seiner schlimmen Wunde, vermutlich verursacht durch eine Schlingfalle, gestorben ist. Zuletzt sahen wir ihn Anfang Juli, mit einer Schlingfalle an seinem Bein, beobachtet durch eine Kamerafalle, aber wir hatten ihn seither nicht mehr beobachtet. Die Falle war besonders gräßlich, weil sie aus vier ineinander verschlungenen Drähten bestand. Ein schrecklicher Verlust für das Reservat und seine Familie.
An jenem Sonntag verhaftet wir - zum dritten Mal - Bertie, einen Schlingfallen-Wildtöter! Er gab vor, Bambus schneiden zu wollen (hatte ein Ticket dafür) und ging geradewegs auf die Stelle zu, an der wir Schlingfallen fanden und der wir versteckt auf die Rückkehr desjenigen warteten, der irgendwann zurückkommen musste um seine Fallen zu überprüfen. Er ist jetzt in Polizeigewahrsam!