News 2006
Dezember
2006:
Das Jahr 2006 ging
seinem Ende entgegen und zurück blicken wir – wie bereits im Dezember 2005 – auf
ein erfolgreiches Jahr! Noch wichtiger: es war sogar ein noch besseres Jahr. Es
ist jedoch auch unser Anspruch den Naturschutz in Thuma zugunsten Malawis immer
weiter zu verbessern.
Einige Höhepunkte:
November
2006:
Die Säugetier-Bestandsaufnahme 2006, die im
Juni diesen Jahres begann, ist fertig gestellt. Eine Menge Daten über die
Säugetiere des Thuma Waldreservates wurde gesammelt und einige sehr interessante
Schlussfolgerungen konnten daraus gezogen werden. Wenn Sie interessiert daran
sind, was wir herausgefunden haben, so schicken Sie uns bitte eine
Email und wir werden Ihnen
den Bericht zusenden.
Die
Elefantenzählung, die wir in der zweiten Jahreshälfte anhand der Faeces
durchführen wollten, konnte bisher nicht begonnen werden. Ein Grund dafür ist,
dass Elefantendung in der Trockenzeit kaum verwest sondern einfach austrocknet
und so bis zu den ersten Regenfällen erhalten bleibt. Da die Zerfallsrate der
bedeutendste Faktor der notwendigen Berechnungen und somit der Zählung ist, muss
die weitere Forschung an der Zahl der Elefanten im Thuma Waldreservat noch bis
zur ersten Jahreshälfte 2007 warten.
Beständige Stiefel, die den vielen Kilometern Streifgängen der Scouts im
schroffen Gelände Thumas standhalten, sind in Malawi (kaum) zu finden. Im Moment
haben unsere Scouts lediglich ein Paar Stiefel, was in der Regenzeit sehr
unangenehm werden kann, da nasse Stiefel mehrere Tage zum Trocknen brachen.
Sollten Sie (Armee-) Stiefel haben, die Sie entbehren können und der Wildlife
Action Group zur Verfügung stellen möchten, kontaktieren Sie uns bitte
hier!
Oktober
2006:
W.A.G. hat 3 neue Scouts (bzw. Rekruten)
eingestellt: Mark Kambwiri, Edison Banda und Simeon Viktor. Im nächsten Monat
werden 3 weitere hinzukommen. Die Zahl der beschäftigten Wildhüter steigt somit
auf die angestrebten 12!
Die schnelle Hilfe durch eine Task Force des Department of National Parks and
Wildlife (DNPW) und der Forstbehörde, die im letzten Newsletter angekündigt
wurde, hat bisher keinerlei schnelle Unterstützung gezeigt! Wie gewohnt ist der
Mangel an (finanziellen) Ressourcen der (offizielle) Grund dafür. Die großzügige
Zuwendung des United States Fish & Wildlife Service ermöglicht es allerdings die
Spesen für einen bewaffneten Wildhüter des DNPW zu zahlen, der seit Monatsanfang
in Thuma stationiert ist und unsere Scouts auf ihren Streifgängen in den
kommenden 12 Monaten unterstützen wird. Somit kann dennoch umgehend auf die
Wilderei-Zwischenfälle des letzten Monats reagiert werden.
Obwohl wir
seit vielen Jahren täglich mehrere Kilometer durch Thumas Busch unterwegs sind,
gibt es immer wieder Neues zu entdecken. In diesem Monat waren es
Höhlenmalereien (siehe Bilder). Der Wildhüter des DNPW, der an diesem Tag mit
uns patrouillierte, sah ähnliche Malereien bereits in anderen Landesteilen
Malawis (Dedza, Mulanje). Eine faszinierende Entdeckung - vielleicht seit
prähistorischen Zeiten unberührt!
Die Entfernung zu den
Höhlenmalereien beträgt etwa 2 Stunden Fußmarsch vom Camp - also noch ein Grund
dem Thuma Waldreservat einen (Tages-) Besuch abzustatten!
Viktória Németh, eine Studentin aus Ungarn, verbrachte 4 Wochen in und um
Thuma und unterstützte Matias Elisa bei seiner Arbeit im W.A.G.-Projekt zur
Aufklärung im Naturschutz.
September 2006:
Nachdem wir für 3 Tage die Spuren von
Wilderern aus Thuma bis ins angrenzende Dedza-Salima
Waldreservat verfolgt hatten, fanden wir am 22. des Monats den toten Körper
eines jungen Elefantenbullen, der erst kurz zuvor erschossen und enthauptet
wurde. Dass der Körper zurück gelassen wurde, ist ein eindeutiger Hinweis
darauf, dass es den Wilderern einzig und allein um das Elfenbein ging. Obwohl
ein junger Bulle nur sehr kleine Stoßzähne trägt, ist es anscheinend dennoch
rentabel genug für die Wilderer. Auch, wenn das Geld, das sie dafür erhalten, in
unseren (!) Augen nur sehr wenig erscheint, so ist es für die Wilderer ein
offenbar lukratives (Neben-) Geschäft.
Dieser Zwischenfall wurde natürlich sofort an
die Direktoren des Department of National Parks and Wildlife (DNPW) und der
Forstbehörde weiter geleitet. Beide haben umgehend entschieden, die so genannte
Task Force wieder zu aktivieren. Diese bewaffnete Sondereinsatzgruppe beider
Behörden, dem DNPW
und der Forstbehörde, existiert bereits einige
Jahre, wurde allerdings nie richtig eingesetzt, weil es an finanziellen Mitteln
fehlte. Die Task Force soll bei ernsthaften Zwischenfällen (wie dem oben
beschriebenen) in oder um Waldreservate eingreifen. Eine sehr hilfreiche
Maßnahme, die hoffentlich nicht wieder im Sumpfe der Bürokratie versinkt: sollte
es möglich werden, dass die Task Force die Scouts der W.A.G. in den kommenden
Wochen unterstützt, dann wird die Nachricht von null Toleranz gegenüber
(bewaffneter) Wilderei bald alle Wilderer in den Gebieten um Thuma erreicht
haben.
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Der erschossene junge Elefantenbulle,
gefunden im Dedza-Salima-Waldreservat. |
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Es gibt in diesem Monat allerdings auch
sehr erfreuliche Nachrichten:
Kiboko Camp & Safaris (www.kiboko-safaris.com),
ein führender Reiseveranstalter aus Malawi, der
Safari-Tours in Sambia und Malawi organisiert, hat der W.A.G. einen weiteren Scout
gesponsert.
Der
United States Fish & Wildlife Service (www.fws.gov)
gewährte der W.A.G. eine bedeutende Summe aus seinem
African Elephant Conservation
Fund
für die Dauer eines Jahres um unsere Anti-Wilderer-Maßnahmen in und um das Thuma
Waldreservat zu unterstützen.
Das ist ein riesiger Schritt vorwärts: jetzt
sind wir in der Lage, unser Scout-Team auf 12 zu vergrößern!
All diese Unterstützung, die W.A.G. von
Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen erhält, widerspiegelt hoffentlich
das Vertrauen, dass all diese Menschen in unsere Anstrengungen zum Naturschutz
in Thuma haben und in den Versuch etwas zu verändern. Vielen, vielen Dank!
Charlotte Lay
und Stephanie Walker,
2 Studentinnen der Universität Plymouth (UK)
mit dem Hauptfach Wildlife Conservation (Naturschutz), absolvieren ein
Praxissemester in Thuma.
August 2006:
In diesem Monat haben wir damit begonnen Daten
für die Elefanten-Dung-Zählung zu erfassen, die in den kommenden Monaten
durchgeführt wird um die Zahl der Elefanten in Thuma schätzen zu können.
Heidi Mansell,
Absolventin im Fach Artenvielfalt und
Naturschutz aus den UK, hat unser Team in diesem Monat als Freiwillige
unterstützt. Sie wird in den kommenden Wochen Defäkationsdaten von Elefanten zu
sammeln (wie oft pro Tag entleert ein Elefant seinen Darm); wichtige
Informationen, die die Voraussetzung für eine Bestandsaufnahme anhand der
Dungmengen bilden. Auf der anderen Seite erlangt man diese Daten nur schwierig,
denn mit Haufen zählen allein ist es nicht getan. Die besten Resultate erlangt
man, wenn es gelingt einem einzelnem Bullen (unbemerkt!) für einen ganzen Tag zu
folgen.
Bisher sind die
Elefanten recht kooperativ, indem sie von den entlegenen Gebieten Thumas und dem
angrenzenden Dedza-Salima-Waldreservat wieder in die Nähe des Base Camps
wanderten. So konnten wir in den letzten Wochen zahlreiche Elefanten beobachten.
Die kommenden Monate
sind sowieso die besten, wenn man Wildtiere beobachten möchte; und jeder der zu
einer straffen Wanderung bereit ist hat gute Chancen die Dickhäuter in Thuma
anzutreffen (mit Büffeln als potentiellem Bonus, wie Besucher in diesem Monat
bereits erfuhren).
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Thuma Elefanten:
besonders auffällig sind
die vielen Jungtiere in der Gruppe. |
Juli
2006:
Es ist
beeindruckend, welchen Unterschied die 2 zusätzlich gesponserten Scouts
ausmachen (siehe News Mai)!
Mit den 7 Scouts, die WAG
mittlerweile beschäftigen kann, ist es uns möglich auch die Gebiete des
Thuma Waldreservates zu patrouillieren, in die wir vorher kaum gelangten,
da wir nicht über ausreichend personelle Ressourcen verfügten. Nun sind
regelmäßige 2-, 3- oder sogar 4-Tageskontrollgänge möglich, und dies
resultierte in diesem Monat in einem großen
Fortschritt auf unser Ziel: den
vollständigen Schutz des Thuma Waldreservates. Mehrere Wilderer, besonders
von der weit entlegenen Westseite Thumas waren wahrscheinlich vollkommen
überrascht, als sie feststellen mussten, dass all ihre Schlingfallen und
illegal geschnittenen Planken plötzlich verschwunden oder zerstört wurden,
in jenen Gebieten, wo sie 'ihrer Arbeit' bisher völlig unentdeckt
nachgehen konnten.
Außerdem gab es auch während unserer Tierzählung, die von den Freiwilligen
durchgeführt wird, zahlreiche interessante Entdeckungen. Für die Zählungen
muss jeder Quadratkilometer Thumas auf einer geraden Linie abgelaufen
werden. Das bedeutet oft anstrengenden Auf- und Abklettern an Steilhängen
und führt an Stellen, an die man normalerweise nicht gelangen würde.
Insgesamt brachte die Arbeit in diesem Monat 18 Verhaftungen plus die
Beschlagnahmung von 2 Fischernetzen, 4 Axten, 2 Hacken, 4 Pangas
(Buschmesser), 1 Sichel, Wassertanks, Töpfe und Teller (von den Wilderern,
die mehrere Tage im Wald zubringen), 2 Säcke Holzkohle, 18 Bündel Bambus,
Munition (!), 87 Hartholzplanken, 1 Säge und 180 Schlingfallen!
Obwohl wir damit
sehr zufrieden sind, hoffen wir natürlich, dass es sich dabei um ein
einmaliges Ereignis handelt und die Wilderer dadurch entmutigt werden
konnten, und Thuma inklusive seiner entlegenen Gebiete künftig meiden.
Auf
dem Bild rechts sind Matthew und Adams mit einem verhafteten Wilderer zu
sehen. |
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Juni
2006:
W.A.G. - Malawi hat einen neuen Partner:
W.A.G. Support in Europa. Dieser neu gegründete (eingetragene und als
gemeinnützig anerkannte) Förderverein ist unser Gegenstück in Europa. Es handelt
sich um einen Verein, der sich aus Mitgliedsbeiträgen finanziert, die uns in
Malawi bei unserer Arbeit direkt zugute kommen sollen. Unterstützen Sie uns über
W.A.G. Support in Europa!
Die niederländischen
Freiwilligen Jan-Willem van Hasselt und Lonneke
van Zutphen (gasseltvanhasselt@gmail.com)
und die Schweizerin Silvia Tschuemperlin
(syl4972@yahoo.de)
sind in diesem Monat ins Thuma Waldreservat gekommen, um W.A.G. in den nächsten
Monaten bei der diesjährigen Bestandsaufnahme von Säugetieren zu unterstützen.
Diese wird uns einen besseren Überblick darüber geben, welche Spezies wo in
Thuma leben. Dafür wird jeder Quadratkilometer des Waldes aufgesucht und
jegliche Beweise über das Vorkommen von Säugetieren aufgezeichnet (Fezes,
Fußspuren, Beobachtungen usw.). Mit diesen Daten werden Verteilungskarten für
die jeweilige (Säugetier-) Art erstellt, die dann wiederum Aussagen zu den
bevorzugten Lebensräumen der Tiere erlauben. Außerdem wird sie die Auswirkungen
unserer ausgedehnten Streifgänge aufzeigen.
Und
Deborah Mets (metsdeborah@hotmail.com),
die bereits im vergangenen Jahr als Freiwillige in Thuma war, ist zurückgekehrt
und wird weiter an ihrer Bestandsaufnahme aller Bäume arbeiten, die relevant in
der traditionellen Medizin haben. Ein Wissen, das leider immer mehr verloren
geht.
Die
ersten Monate der Trockenzeit, die mittlerweile begonnen hat, sind die
Zeit, in der Wilderer wieder jede Menge Schlingfallen in Thuma (und
anderen Waldreservaten) auslegen. Um
zu Trinken werden
die Tiere in der Trockenheit abhängig von den kleinen Bächen. In den
Gebieten des Waldes, wo der Busch nach wie vor grün und dick ist, ist es
nicht schwierig ihrer Fährte zu den Bächen zu folgen. Das erleichtert den
Wilderern natürlich ungemein die Entscheidung darüber, wo sie ihre
Schlingfallen auslegen sollen.Daher haben wir uns besonders angestrengt
und in den letzten zwei Monaten 121 Schlingfallen gesammelt. Das ist nach
wie vor eine ganze Menge; im vergangenen Jahr waren es aber zur gleichen
Zeit etwa doppelt so viele. Das zeigt, dass sich das Wildern in Thuma
augrund unserer Arbeit nicht mehr so sehr rentiert.
Bild rechts: Ein sehr
trauriger Anblick; ein Stachelschwein, das mit seinem rechten Vorderlauf
in einer Schlingfalle gefangen gestorben ist und schon von anderen Tieren
angefressen wurde. |
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Mai
2006:
Die deutsche Organisation Rettet die
Elefanten Afrikas e.V. (www.reaev.de),
die sich für die Rettung des bedrohten Afrikanischen Elefanten einsetzt, hat
über das
Scout-Sponsorprogramm 1.000 Euro an W.A.G. gespendet, damit wir 2
neue Scouts einstellen können!
Stella Fauré,
die im Februar ein Praktikum in Thuma begann, hat ihre Arbeit beendet, und die
Ergebnisse ihrer Literaturrecherche sind erste Anregungen für W.A.G. wie man im
Thuma Waldreservat Elefanten 'zählt'. Direkte Zählungen sind in einem so
buschigen Gebiet wie Thuma nahezu unmöglich; die beste Möglichkeit um
Schätzungen durchzuführen ist die Methode des Dung-Zählens, eine im Dschungel
von Asien, Zentral- und Westafrika bereits sehr verbreitete Vorgehensweise.
Wie funktioniert das Prinzip? Kurz: Man zählt die Anzahl von Dung entlang
gedachter Linien in einem bestimmten Gebiet. Da man weiß wie viele Dunghaufen
ein Elefant pro Tag produziert und wie lange es dauert bis diese verwesen, kann
man anhand einer Formel die Anzahl Elefanten in diesem Gebiet errechnen.
Das Grundprinzip dieser Methode ist eigentlich sehr einfach, aber die
Mathematik und Statistik dahinter haben es in sich!
In den kommenden Monaten wird W.A.G. Stella's Literaturrecherche nutzen
um die Methode auszufeilen und sie auf Thuma anzuwenden. Wir planen die ersten
Zählungen in der zweiten Jahreshälfte, so dass wir eine realistische Schätzung
der Elefanten in Thuma vornehmen können (und wahrscheinlich die erste in einem
malawischen Naturschutzgebiet seit Jahren).
April 2006:
Wir haben eine Foto-Galerie
auf unsere Website gestellt.
Hier anklicken und viel Spaß!
 Neuigkeiten
im Projekt "Anpflanzen von Chilli Pfeffer für
die Chilli (De)Fence"
(siehe
auch
News 2005):
In diesem Monat ernteten
die Bauern ihre ersten Chili-Schoten (links). Die meisten werden in diesem
ersten Jahr eine gute Ernte haben (die Chili-Pflanze trägt 3 Jahre lang
Früchte), und alle nicht gradierten Pfefferschoten werden für die Chili-Zäune
verwendet. Die Argumente, dass Chilipfeffer nicht von Wildtieren wie Pavianen,
Elefanten und Wildschweinen gefressen wird (zu scharf!!), dass der Pfeffer
keinen Dünger zum Wachsen braucht und dass der (schwankende) Weltmarktpreis in
diesem Jahr hoch ist, wird hoffentlich noch mehr Bauern um das Thuma
Waldreservat (und auch andere) zum Anbau des Feuerpfeffers motivieren - als
alternatives Einkommen für die Bauern - zu Gunsten von Mensch und Natur!
März 2006:

Nach der
Gründung von 4
Wildlife
und
Environmental Clubs in
den Dörfern
Chembe, Mphinzi,
Mvululu und
Chimutu (an der Ostseite
des Thuma Waldreservates)
im
Februar, wurden im März
bereits die ersten Aktivitäten im Rahmen der Naturschutz-Aufklärungsarbeit
organisiert (siehe News Januar). In den Dörfern
Mphinzi und
Mvululu wurde ein
Bericht über den Zustand der hiesigen Umwelt erarbeitet (State
Of the Environment Report,
SOER).
Zusammen mit dem Wildlife Club des jeweiligen Dorfes wurde eine Bestandsaufnahme
aller Umweltprobleme in der Gegend erstellt. Beispiele für die im SOER genannten
Umweltprobleme sind Bodenerosion, Abholzung, der Mangel an Trinkwasser und
schwindende Bestände für die traditionelle (Kräuter-) Medizin. Durch das
Diskutieren dieser Probleme und ihrer Auswirkungen auf das Land und die
Bevölkerung verstehen die Menschen die Gründe dafür viel besser, und
damit auch mögliche Lösungsansätze. Die SOER-Berichte können außerdem für
Projektanträge der Wildlife Clubs genutzt werden, falls Sie sich um finanzielle
Unterstützung bei der Regierung oder anderen Spenderorganisationen bewerben
wollen um sie zu beheben.
Außerdem wurde das erste
Naturschutz-Theaterstück organisiert. Der
Mvululu Wildlife
Club
bot am 31. März eine
sehr unterhaltsame Aufführung vor einem großen Publikum; auf dem Bild beraten
sich zwei 'Wilderer' über ihre Pläne im Wald zu wildern.
Februar 2006:
Zwei Studenten sind in
diesem Monat in Thuma angekommen um ein Praktikum zu absolvieren:
Jan Verachtert
(eeuwigdraaiendecirkel@hotmail.com,
website
www.biotime.be)
aus Belgien studiert Wildlife Management in Gent und wird für 3 Monate in
Thuma bleiben. Er erstellt eine Liste aller Orchideenarten, die in Thuma
wachsen, und er wird ihren Lebensraum untersuchen. 'Für solch ein kleines
Land wie Malawi wachsen hier erstaunlich viele verschiedene Orchideen; mit
über 400 Spezies ist es fast das artenreichste Orchideenland Afrikas.'
Diese Reichhaltigkeit
erklärt sich zum einen dadurch, dass Malawi über eine 'beachtliche Anzahl
verschiedener Lebensräume verfügt; von hohen Plateau-Gebieten über 2000m
Höhenlage wie Nyika und Mulanje bis zu den heißen und tiefer gelegenen
Tälern (nur 60m über NN) des Shire Flusses. Die Gebiete zwischen diesen
Höhenlagen bieten natürlich weitere Lebensräume für Orchideen.' Fakten wie
diese kann man in dem ausgezeichneten Buch Orchids of Malawi von La Croix et
al (ISBN 90 6191 808 1) nachlesen – allerdings nur auf Englisch. Ein Blick
auf die Karten im Buch verrät allerdings auch, dass in jenem Gebiet Malawis,
wo sich Thuma befindet, das Vorkommen von Orchideen bisher kaum erforscht
wurde. Jan’s Arbeit kann daher wirklich als Pionierarbeit bezeichnet werden
und wird mit Sicherheit sehr wertvolle Daten hervorbringen. Im nächsten
Newsletter können wir hoffentlich schon erste Daten von Jan aus Thuma
veröffentlichen (auf dem Bild rechts: die Orchidee
Habenaria
splendens). |
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Stella Fauré (stellajoepie@hotmail.com)
(unterstützt durch ihren Freund Caspar) studiert Tiergesundheit im Delft in den
Niederlanden. Während ihres Aufenthalts wird sie Literatur recherchieren und
praktische Studien zum Zählen von Elefanten durchführen. Aus ökologischen und
ökonomischen Gesichtspunkten ist W.A.G. sehr interessiert an einer konkreten
Zahl der Thuma lebenden Elefanten. Ein ansteigender Bestand ist sicher, doch
eine konkrete Zahl fehlt uns bisher. Elefanten zu zählen klingt um ein
Vielfaches einfacher als es in Wirklichkeit ist, doch besonders in wilden und
waldigen Gebieten wie Thuma kann selbst das größte Landsäugetier vor Deinen
Augen 'verschwinden'; selbst dann, wenn der Elefant nur 15-20m vor Dir steht.
Die Methoden zum Zählen von Elefanten variieren vom direkten Erfassen aus dem
Flugzeug bis hin zum indirekten Verfahren durch das Zählen von Elefantendung
entlang von gedachten Linien durch das Gebiet, in dem man zählt. So kann man die
Anzahl von Elefanten errechnen. Durch die Auswahl einer für Thuma angemessenen
Methode und der Entwicklung eines Protokolls zur Durchführung dieses Verfahrens,
wird es W.A.G. in den kommenden Jahren möglich sein, den Bestand der Dickhäuter
im Waldreservat zu erfassen.
Januar 2006:
Die Dänische Jägervereinigung (Danish
Hunters Association, DHA) hat unsere 3 Mikroprojekt-Anträge aus dem Monat
November für 2006 bewilligt. DHA hat bereits viel Erfahrung in nachhaltigem
Schutz und der Erhaltung von gefährdeten Gebieten in Dänemark, und versucht
damit jetzt in Malawi (und anderen Ländern der Welt) zu helfen.
Bei den bewilligten Projekten
handelt es sich um: 2 Projekte zur Bienenzüchtung; eines im Nordwesten und das
andere im Osten Thuma’s. Die Bienenzüchtung wird in den Dörfern eingeführt als
IGA/ALS. IGA steht für Income Generating Activity, also einem Projekt, aus
welchem Gewinn für die Teilnehmer aus den Dörfern abfällt; und ALS steht für
Alternative Livelihood Strategy, was im Grunde das gleiche bedeutet, also den
Lebensstandard der teilnehmenden Bauern zu verbessern.
Athan Columbus, ein Volontär
des US-Friedenskorps und ein sehr engagierter Entomologe (Insektenexperte) wird
der Wildlife Action Group in diesen Projekten fachmännische Hilfe leisten.
Das dritte Projekt ist der
Auftakt eines Naturschutz-Bewusstseinsbildungs-Programmes (!) in den Dörfern auf
Thumas Ostseite. Wir werden damit die Bedeutung des Naturschutzes und die
Wichtigkeit des Waldes für die Malawier in den Dörfer erklären und diskutieren.
Es werden der Hintergrund und der Nutzen von Naturschutzgebieten für die
Einheimischen erläutert, Clubs in den Schulen gegründet und verschiedene
Aktivitäten durchgeführt. So zum Beispiel Exkursionen nach Thuma,
Naturschutz-Rätselspiele, einen Theaterwettbewerb zum Naturschutz (die Malawier
lieben Theater!) und ein Malwettbewerb zum gleichen Thema in den Schulen. Matias
Elisa, der Mitarbeiter des Department of National Parks and Wildlife, der
bereits unser Chili-Projekt beaufsichtigt, wird uns dabei tatkräftig
unterstützen.
Wildlife
Action Group
P.O. Box 322
Salima, Malawi
Tel.: +265 (0)9 364637
mailto:wagmalawi@yahoo.com
Aktualisiert:
27.10.2007
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