November-Dezember 2007:
Oktober 2007:
September 2007:
Um auch 2007 in
einen Vergleich mit einzubeziehen, schaue man sich die Zeitspanne zwischen
Januar - August einmal näher an. Die Zahl der entfernten Schlingfallen liegt
jeweils bei:
Es ist offensichtlich, dass
die Vergrößerung des Scout-Teams 2006 dazu führte, dass mehr Schlingfallen
eingesammelt wurden. Das war ein guter Auftakt. Und weil 2006 so viele
Schlingfallen entfernt wurden, verloren die Wilderer offenbar den Anreiz im
Thuma Waldreservat weiterhin so viele Schlingfallen auszulegen. Dass in diesem
Jahr im selben Zeitraum nur 122 Schlingfallen gefunden (und entfernt) wurden,
bestätigt diese Vermutung. Eine ausgezeichnete Entwicklung, die sich mit
Sicherheit auch positiv auf die Wildtierzahlen auswirken wird. Juni 2007: Wir haben diesen Monat mit der Säugetier-Bestandsaufnahme 2007 begonnen. Die Freiwilligen Helfer Frodo Wesseling aus den Niederlanden und Maité Guignard aus der Schweiz haben sich unserem Team angeschlossen und werden uns für einen Monat unterstützen. Der Plan ist, so viele Kilometer wie möglich von Thuma’s Gesamtoberfläche (208 km²) abzulaufen und Daten über die Anzahl der ansässigen Säugetiere zu erfassen. Im letzten Jahr führten wir eine solche Bestandsaufnahme zum ersten Mal in Thuma durch und konnten jede Menge nützlicher Daten erlangen (Siehe Thuma F.R. Mammal Survey 2006 (Englisch). Durch die wiederholte Durchführung hoffen wir die Entwicklung und ggf. Veränderungen in den Tierbeständen der jeweiligen Regionen verfolgen zu können. Dies hilft uns natürlich auch bei der Beurteilung von W.A.G.’s Bemühungen um den Naturschutz in Thuma.
Wir möchten Sie auf eine fantastische und enorm nützliche Initiative unseres Fördervereins W.A.G. Support in Europa aufmerksam machen: Das Buschtaxi-Projekt: ein neuer Geländewagen für das Thuma Waldreservat. Auch wenn ein Fahrzeug eine immense Kostenfrage für uns darstellt, so ist es dennoch ein unverzichtbares ‘Werkzeug’ für unsere Arbeit im Thuma Waldreservat. Der Toyota Land Cruiser, den wir derzeit noch nutzen, fährt wohl nun die letzten Kilometer: er hat den harschen Bedingungen des Busches für die letzten 10 Jahre standgehalten; doch inzwischen steigen die Instandhaltungs- und Reparaturkosten ständig, und ein plötzlicher Ausfall des Wagens würde uns vor ernsthafte Probleme stellen. Daher ist die Zeit gekommen um über die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges nachzudenken, denn ohne ein Geländefahrzeug wäre W.A.G. zum Beispiel nicht imstande:
Es bedarf keinerlei Erklärung, dass ein Fahrzeug im Afrikanischen Busch kein Luxusgegenstand sondern eine logistische Notwendigkeit darstellt. Ohne dem wäre ein sofortiger Zusammenbruch der inzwischen so etablierten Arbeit der W.A.G. in Thuma die kurzfristige Konsequenz. Glücklicherweise hat sich W.A.G. Support dem Problem angenommen. Nicole Straube und Michael Hesse (2 W.A.G. Support-Mitglieder) organisierten ein neues Geländefahrzeug: einen Toyota Land Cruiser (siehe Photo). Weitere Informationen auf der Website von W.A.G. Support.
Probleme mit Elefanten, die die Ernte zerstören, erreich(t)en ihren Höhepunkt in diesen Wochen. Trotz der Tatsache, dass es in Thuma derzeit Futter im Überfluss gibt, so locken reifender Mais, Kürbisse und Erdnüsse auf den Feldern der Bauern. Die Felder sind den Elefanten leicht zugänglich und in größeren Ansammlungen (Dörfern) zu finden… und außerdem sind die Früchte einfach köstlich! Aufgrund der 50 km langen Grenze, die die Dörfer und das Waldreservat teilen, ist es dem Team der W.A.G. nicht immer und überall möglich, den Bauern zu Hilfe zu eilen. Gleiches gilt für die Mitarbeiter des Department of National Parks and Wildlife, die sogar dafür zuständig sind, den Dörfern nahe allen Waldreservaten und Schutzgebieten in Malawi zu helfen, wo sich die Wildtiere gerade ‚verköstigen’. Eine Möglichkeit wäre, unter den Bauern Feuerwerkskörper zu verteilen. Gute Knaller verschrecken die Elefanten (und andere Wildtiere wie Waldschweine) auf jeden Fall und obendrein sind sie viel billiger als eine Einsatztruppe von Wildhütern. Gleichermaßen sind die Feuerwerkskörper effizienter, da man sie immer und überall einsetzen kann, wo man sie gerade braucht. Das ist sehr handlich, da man oft nicht vorhersehen kann, wann und wo die Elefanten aus dem Wald kommen. Jedoch lehrt uns die Wirklichkeit, dass die kostenlose Verteilung (von egal was) meist nicht der Weg zur Lösung eines Problems ist. Aus diesem Grund und in Anlehnung an das von der malawischen Regierung unterstützte Düngemittel-Programm1, begannen wir in diesem Jahr die Bauern auf Thuma’s Ostseite mit subventionierten Feuerwerkskörpern auszurüsten. Die Bauern können die Knallkörper für 10 Malawi Kwacha (5 Euro Cents) das Stück bei der W.A.G. kaufen. Die restlichen 60% des Einkaufspreises werden durch W.A.G. getragen. Auf diese Art und Weise werden die Feuerwerkskörper Teil der Kosten, die der Bauer für sein Feld aufbringen muss – so wie Pacht, Arbeitskraft, Werkzeuge, Saatgut, Düngemittel und Pestizide. Somit kann der Bauer den Schutz seiner Ernte überwiegend selbst übernehmen. So weit scheinen die subventionierten Knaller ihren Beitrag zu leisten. Für die Zukunft muss die Idee noch weiter ausgebaut werden. Ich denke, es ist wichtig, dass die Bauern zuerst eine kleine Einweisung in die Benutzung mit Feuerwerkskörpern erhalten. Sie müssen lernen, wann und wie sie sie einsetzen, damit es nicht zu exzessivem Geballer kommt und die Dickhäuter sich vielleicht sogar daran gewöhnen.
[1] Bereits im
zweiten Jahr unterstützt die Regierung Malawis ihre Bauern mit subventioniertem
Dünger: der Bauer kauft ihn für rund ein Drittel des Marktpreises.
März 2007: In der zweiten Hälfte des Monats endeten die heftigen Regenfälle und leichte Schauer werden in den kommenden Wochen das Ende der Regenzeit einläuten. Trotz des ganzen Regens, haben die Scouts im vergangenen Monat gut und gerne 200 Tage im Busch zugebracht. Mit so vielen Tagen im Wald (nicht nur in diesem Monat sondern im ganzen letzten Jahr) und mit der Hilfe der bewaffneten Wildhüter des Department of National Parks and Wildlife konnte die Strafverfolgung intensiviert werden. Die Wilderer beginnen das Thuma Waldreservat zu meiden. Obwohl auch die dichte Vegetation (bedingt durch die Jahreszeit) das Erspähen von Tieren sehr schwierig macht, so wird in den kommenden Monaten deutlich werden, wie stark sich die Populationen erholt haben: etwas, worauf wir uns freuen können! Am letzten Tag des Monats hielten wir die erste Naturschutz-Veranstaltung im Dörfchen Chilombo ab. Theater, Gedicht, Lieder, ein Quiz und Diskussionen standen auf dem Programm. Vor allem das Theaterstück hat uns alle beeindruckt und viel Freude bereitet: siehe Bild unten. Solche Veranstaltungen werden in den kommenden Monaten wieder öfter organisiert werden.
Der
'Häuptling' (Mitte) macht den 3 'Wilderern' klar, dass das Fällen von Bäumen Februar 2007:
In der Mitte des letzten Monats überquerte einer der größten Elefantenbullen Thuma's den Lilongwe-Fluss, der die nördliche Begrenzung des Waldreservates bildet. Er war auf der Suche nach etwas anderen Futter im Dorf Chilombo. Während dieser Nacht, die er außerhalb des Reservates zubrachte, regnete es so heftig im Einzugsgebiet des Lilongwe-Flusses, dass sein Wasserspiegel so stark anstieg, dass es dem Elefanten unmöglich war am folgenden Morgen nach Thuma zurückzukehren. Die Bewohner Chilombo's kamen bald darauf zu uns um sich über den Elefanten zu beschweren, der ernsthafte Ernteschäden anrichtete während er in Chilombo feststeckte. Wir haben sofort einen Scout an Ort und Stelle positioniert, der von zwei bewaffneten Wildhütern des Department of National Parks and Wildlife dabei unterstützt wurde den Elefanten von den Feldern der Bauern fernzuhalten - und auch umgekehrt, um den Dickhäuter vor der aufgebrachten Menschenmenge zu beschützen. Jedoch lief uns die Zeit davon: nach 3 Wochen war der Bulle aufgrund anhaltender heftiger Regenfälle immer noch nicht in der Lage den Fluss zu durchqueren, und es wurde immer offensichtlicher, dass er bald nicht mehr genug Futter finden werden würde (ohne den Mais oder andere Feldfrüchte zu vertilgen). Der Tag nahte, an dem es nicht mehr möglich sein würde den immer hungriger werdenden Bullen von den Feldern und Gärten der Menschen fernzuhalten, deren Leben wiederum direkt abhängig sind von den jährlichen Erträgen ihrer Felder. In dieser Situation kam eine sehr interessante aber auch unbequeme Frage der Moral auf: im Naturschutz geht es um Flora, Fauna und den Mensch. Das oberste Ziel sollte sein, die Bedingungen für eine gemeinsame Existenz zu schaffen, so dass alle voneinander profitieren können. Jedoch gibt es Situationen, in denen man als Naturschützer gezwungen wird eine harte Entscheidung zu treffen: wie viel Schaden darf ein Elefant anrichten, bevor er erschossen werden muss...? Anmerkung: Die Regierung Malawis zahlt keinen Schadensersatz für durch Wildtiere verursachte Ernteschäden. Glücklicherweise folgten einige wenige Tage ohne Regen, der Wasserspiel im Lilongwe-Fluss sank sofort, und der Bulle konnte ins Thuma Waldreservat zurückkehren. Für den Elefanten nahm alles ein gutes Ende - wobei es sehr knapp für ihn war.
Wildlife
Action Group
Aktualisiert: 17.02.2008
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